Der Louis Vuitton Cup 2013
Für den LOUIS VUITTON CUP 2013 meldeten 3 Teams ihre Herausforderung an.
Emirates Team New Zealand (NZL), Luna Rossa (ITA) und Artemis Racing (SWE). ETNZ baute 2 Katamaran, Luna Rossa
nur einen. Artemis Racing verlor durch ihren Unfall den ersten und hatte zu Beginn des LVC den 2. noch nicht
fertiggestellt
Mit dem Ende der Einrumpf-Jachten (Monohulls), wurde der LVC völlig auf den Kopf gestellt.
In kurzer Zeit wurden 7 phantastische Rennmaschinen gebaut und weiterentwickelt. In einem bestorganisierten
Medienprogramm über Websites und Youtube Videos wird ein weltweites Publikum permanent am Laufenden gehalten.
Dies alles in einem knappen Zeitraum von 3 Jahren.
September 2010 wurde in einer Pressekonferenz das Konzept der AC72 und der Organisationsablauf aller
Veranstaltungen vorgestellt.
Im Sommer 2012 wurden von Oracle und ETNZ die ersten Katamarane getauft und auf das Wasser gesetzt.
Im Herbst 2012 folgten Luna Rossa und Artemis.
Im Frühjahr 2013 stellten ETNZ und Oracle ihre 2. Boote vor.
Artemis folgte im Juli 2013. Luna Rossa verbessert laufend sein 1. und einziges Boot.
Gesegelt wird in der San Francisco Bay, bekannt für Ihren steifen Wind von Mai bis September und einem starken
Gezeitenstrom.
Es wurden 5 Round Robins, verteilt auf 15 Renntage, festgelegt
Da man sich nicht einigen konnte, wie man die Ausnahmesituation von Artemis Racing regeln könnte, wurde ein
Programm mit allen 3 Herausforderern festgelegt.
Konnte Artemis nicht antreten, bekam der Gegner 1 Punkt wenn er den Kurs absegelte. ETNZ sammelte die Punkte, weil
der Gegner nicht angetreten war. Luna Rossa bestand noch auf eine formelle Disqualifikation.
Das AC Racing Mangement veröffentlichte keine Youtube Videos über diese „Solo -Regatten“ = unopposed races)
7.Juli 2013 Luna Rossa weigerte sich zu segeln, da der Protest gegen die 2 Punkte der „Safety Regulations“ von der
International Jury noch nicht entschieden war. ETNZ segelte und gewann einen Punkt.
Resultate der 5 Round Robins (RR 1-5)
vom 7. Juli bis 1. August 2013
ETNZ :
Erreichte 9 Punkte nach 13. Rennen und wurde damit Sieger der 5 Round Robins. Das Team erklärte sein Recht zu
nützen, das Semifinale zu überspringen und gleich im Finale zu segeln. Damit wurden die beiden letzten 2 Renntage
gestrichen.
Luna Rossa:
gewann 4 Punkte von Artemis' Disqualifikation. Trat am 7. Juli gegen ETNZ ( siehe oben) nicht an und trat 1 Punkt ab In
2 Rennen gegen ETNZ wurde das Team disqualifiziert. Einmal da Luna Rossa in einem längeren Abstand als 5 (5:23)
Minuten zu ETNZ die Ziellinie erreichten. Das 2. mal segelten sie länger als 40 (43:6) Minuten den abgesteckten Kurs.
2 weitere Rennen verloren sie 0:1.
Artemis Racing:
brachte den 2. Katamaran am 22. Juli erstmals zu Wasser, verzichtete aber an den letzten 4 theoretisch möglichen
Rennen teilzunehmen
Terminkalender LVC Semifinale : 06.- 14. Augusr / Best of 7 / 1 Regatta pro Tag
Terminkalender: LVC Finale:
17. - 30 August / Best of 13 / 2 Regatta pro Tag
Der Louis Vuitton Cup 2013 Semifinale
Luna Rossa Challenge konstruierte nur einen Katamaran, der aber
laufend – auch im Design- geändert und verbessert wurde.
Die zeitlich begrenzte Strategische Kooperation mit dem
Neuseeländischen Team hatte sich für die Italiener voll bezahlt. Im
Sommer und Herbst 2012 liefen die Katamaran von ETNZ und Luna
Rossa vom Stapel.
Luna Rossa trainierte im nachfolgenden Winter in Auckland
( = Sommer in der südlichen Hemisphäre) gemeinsam mit ETNZ.
Vor dem Rennen war LR 78 Tage auf dem Wasser.
Artemis Racing Big Blue verblieben bis zum 1. Renntag nur 12, um
den Katamaran zu optimieren und seine Segeleigenschaften
auszuloten.
Luna Rossa gewann am 10. August das Semifinale 4:0
Chris Draper am
Steuer zum 4 : 0
Der Louis Vuitton Cup 2013 Semifinale
Artemis Racing II
Ian Murray, Regatta Director des AC verfasste nach einer Analyse des Unfalls und
Beratungen mit den Teams und der Coast Guard am 22. Mai ein 37 Punkte
umfassendes Papier, die „Safety Recommendations.
Diese beinhalten zum Beispiel Empfehlungen über die Schutzausrüstungen der
Crew, ein elektronisches Personensuchsystem, ein Unterwasser
Personensuchsystem, grell markierte Helme, Atemflaschen, Ausrüstungen der
Begleitboote ( z.B. 1 Rettungstaucher plus ein Rettungsschwimmer, ein
Defibrillator per Boot usw.) verbesserte Kommunikation (bestimmter
Einwegfunk für die Einsatzkräfte usw. Es gab natürlich schon vorher Sicherheits-
Einrichtungen und – Trainings. Diese
Empfehlungen waren eine Rekapitulation der bestehenden Vorschriften mit
wichtigen Ergänzungen in Abstimmung mit der US Cost Guard. (siehe auch das
Kapitel “foiling”....)
Der bärenstarke “grinder” Craig Monk
mit seinem Schutzanzug und der kleinen
Atemflasche
16 Tage verblieben vom Stapellauf am 22.7. und dem ersten Rennen des LVC Semifinale am 6.8.2013
Der Louis Vuitton Cup 2013
LVC Finale:
17. - 30 August / Best of 13 / 2 Regatta pro Tag
Challenger of the 34th America's Cup
Country /New Zealand
Yacht: Boat#2 /NZL5 “AOTEAROA”
Launched: February 2013
Syndicate /Team: Emirates Team New Zealand (ETNZ)
Mkanaging Director: Grant Dalton
Yacht Club:New Zealand Yachting Squadron
Skipper Dean Barker
Rückblickend betrachtet war der LVC eher eine Show als die Bühne für
spannende Matchraces : Erklären kann man dies aus der Zahl von nur 3
Teilenehmern und anderer Probleme. Artemis hatte in den Round Robins
keinen Katamaran und für das Semifinale zu wenig Zeit um Boot und
Crew zu optimieren. Im Finale war die „Aotearoa“ (=Neuseeland in der
Sprache der Maori) von ETNZ der Luna Rossa an Geschwindigkeit zu
überlegen um die Italiener auf dem Wasser nicht kontrollieren zu
können.
Der faszinierende Gewinner war die Übertragungstechnologie über
Youtube und Fernsehen. Bis jetzt unbekannt waren die Überlagerungen
der Rennen mit Informationen über Wind, Strömung, Kursverlauf,
Geschwindigkeit und Abstand der Herausforderer. Dazu kamen noch die
Audio- und Video-streams der Crew mit Nahaufnahme in Top-Qualität.
ETNZ besiegte Luna Rossa 7 : 1.
Im 1. Rennen konnte Luna Rossa das Steckschwert im Steuerbord
Rumpf durch Bruch in der Hydraulik
nicht absenken und das Rennen
beenden. Den Neuseeländern wurden
kurz darauf bei einer Wende durch eine
Bö der Bug in einem „nosedive“ ins
Wasser geknallt und 2 Crewmitglieder
über Bord geworfen. Nach einer neuen
Regel durfte das Team das Rennen mit
reduzierter Mannschaft beenden.
Im 2 Rennen hatte ETNZ Probleme mit
der Hydraulik für den Wing und verließ
den Kurs. Diesen Punkt gewann Luna Rossa.
Im 7. Rennen segelte ETNZ mit 47,18 Knoten ( 87,38 km/h) einen
neuen Rekord bei glatter See und einer günstigen Tidenströmung
= New Zealand in the Maori language)
Am 9.Mai 2013 überschlug sich der AC72 von
ARTEMIS Racing bei moderatem Wetter,wobei vor allem
auch der Rumpf in viele Bestandteile zerbrach. Der Ablauf
des Unfalles war sehr ähnlich dem von ORACLE im Oktober
2012, nur herrschten damals heftiger Wind und hohe
Wellen.
Der Brite und 2 fache Olympia Goldmedailengewinner
Andrew "Bart" Simpson fand den Tod . Nach
Pressemeldungen fanden und befreiten ihn die Crew und
Taucher der Begleitboote unter den Resten aus Rumpf und
Trampolin-Netzen erst nach 10 Minuten. Die
Wiederbelebungsversuche nach seiner Bergung
scheiterten.
Abgesehen von Simpsons schockierendem und tragischem
Tod hatte der Unfall 2 Konsequenzen für das Team:
•
Artemis Racing hatte in den 5 Round Robins des
LVC ( 4. Juli - 1. August 2013) keine Yacht, da der
2. Katamaran nicht rechtzeitig fertiggestellt werden
konnte.
•
Wenn an einem– schon lange vorher festgesetzten
- Renntag Artemis nicht antreten konnte, der
Gegner aber segelte, machte dieser Punkte.
AMERICA’S CUP HISTORY 1983 - 2013